Das Archiv der Vordenkerinnen
Dabei zeigten wir Bücher großer Vordenkerinnen, die mit ihren richtungsweisenden künstlerischen Arbeiten uns die Möglichkeit bieten, uns an- und vielleicht auch aufregen zu lassen.
Die ausgewählten Druckwerke bieten neue Sichtweisen auf die Welt und Denkanstöße für unsere Zukunft. Sie werfen Fragen auf, indem sie Lebensrealitäten beleuchten, die für Frauen von grundlegender Bedeutung sind.
Wir luden ein zum Verweilen, zum Recherchieren, zum Nachlesen und Nachdenken, um daraus vielleicht auch Impulse für das eigene Leben zu generieren.
Etel Adnan
Die libanesisch-französisch-amerikanische Künstlerin Etel Adnan (*1925 in Beirut, Libanon -†2021 in Paris, Frankreich) weist ein vielfältiges Œuvre auf. Adnan war nicht nur Malerin, sondern auch Schriftstellerin und Philosophin. Ihre abstrakten farbenfrohen Kompositionen zeigen Landschaften, die auf das Wesentliche reduzierte sind: Berg, Ebenen, Himmel, Meer, Sonne und Licht.
Assija Djebar
Die algerische Schriftstellerin, Historikerin und Filmemacherin Assia Djebar (*1936 in Cherchel, Algerien - †2015 in Paris, Frankreich) ist die wohl renommierteste Autorin des Maghreb (nordafrikanisches Territorien von Tunesien, Algerien, Marokko und Westsahara). Mit ihrem Œuvre leistete Djebar einen wichtigen Beitrag für die Verständigung zwischen den Kulturen, das neue Selbstbewusstsein der Frauen in der arabischen Welt, die demokratische Erneuerung Algeriens und den Frieden. Ihre Werke sind in über 20 Sprachen übersetzt worden.
Athena Farrokhzad
Die iranisch-schwedische Dichterin, Dramatikerin und Literaturkritikerin Athena Farrokhzad (*1983 in Teheran, Iran) wuchs in Schweden auf und gilt als eine der bedeutendsten Stimmen der skandinavischer Gegenwartsliteratur. Farrokhzad schreibt in ihren Werken ausdrucksstark und poetisch über Themen wie Migration, Sprache, Gewalt, Rassismus, Sehnsucht und Krieg. Zudem ist sie in (queer-)feministischen und anti-kapitalistischen Bewegungen aktiv.
Sigalit Landau
Sigalit Landau (*1969 in Jerusalem, Israel) ist eine israelische Bildhauerin sowie Video- und Installationskünstlerin. In ihren vielschichtigen Werken greift Landau Fragen der weiblichen Identität, der körperlichen Erfahrung, der Gerechtigkeit, der strukturellen Gewalt, der wirtschaftlichen Ausbeutung der Natur sowie der Verbannung und der Beziehung zwischen Opfer und Täter auf. Weltweite Bekanntheit erlange sie durch ihre Readymades, die Monate lang ins Tote Meer eingetaucht und so von Salzkristallen bedeckt werden.
Audrey Lord
Audrey Lord (*1934 in Harlem, USA - †1992 auf den Amerikanische Jungferninseln, USA) ist eine der bedeutendsten gesellschaftspolitischen Dichterin und Aktivistin des 20. Jahrhunderts. Lords Arbeit ist stark von ihrer Biographie geprägt: Als lesbische, schwarze Frau und Tochter von Immigranten thematisiert sie in ihren Texten und Gedichten Homophobie, Rassismus, Sexismus und Klassismus und kämpfte für die Rechte von Schwarzen Amerikaner*innen und die LGBT-Community.
Rigoberta Menchú
Rigoberta Menchú (*1959 in Chimel, Guatemala) ist eine guatemaltekische Menschenrechtsaktivistin und Friedensnobelpreisträgerin. Menchú setzt sich vehement aber friedlich sowohl in ihrer Heimat als auch später im mexikanischen Exil für Menschenrechte, vor allem der indigenen Bevölkerung und der Landarbeiter, ein. Für ihr Engagement erhielt sie 1992 als jüngster Preisträgerin den Friedensnobelpreis. Menchú bekleidet unterschiedliche Ämter bei den Vereinten Nationen und der UNESCO.
Ana Mendieta
Ana Mendieta (*1948 in Havanna Kuba - †1985 in New York City, USA) ist eine kubanisch-US-amerikanische Künstlerin im Bereich Fotografie, Film, Performances, Land Art und Konzeptkunst. Während ihrer relativ kurzen Schaffenszeit erschuf die Künstlerin ein innovatives und radikales Werk, in dem sie ihren Körper mit organischen und elementaren Materialien wie Blut, Feuer, Erde, Wasser, Federn oder Holz verband. Leben, Tod, Exil, Vertreibung, die Rückkehr in die Landschaft und spirituelle Wandlung sind zentrale Sujets.
Fatima Mernissi
Fatima Mernissi (*1940, Fes, Marokko, 1940 - † 2015 Rabat, Marokko) war eine marokkanische Soziologin und Feministin und beschäftigte sich mit Fragen zu Geschlecht, Sexualität, Menschenrechte, Islam und Demokratie in der muslimischen und arabischen Welt. Eines der wichtigsten Ziele Mernissis war es, den Stimmen der muslimischen Frauen weltweit Gehör zu verschaffen.
Chimamanda Ngozi Adichie
Die nigerianische Schriftstellerin Chimamanda Ngozi Adichie (*1977 Enugu, Nigeria) ist eine der großen literarischen Stimmen Afrikas und der Welt. In ihren Büchern schreibt Adichie über Feminismus, Rassismus, Postkolonialismus, Einwanderung, afrikanische Identität und die politische Situation in Nigeria. Ihre Werke sind in über 30 Sprachen übersetzt und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet worden. Sie ist zudem politisch sehr engagiert und löste mit ihren TED-Talk „We should all be Feminists“ eine weltweite Diskussion über Feminismus aus.
Lotty Rosenfeld
Die chilenische Aktionskünstlerin Lotty Rosenfeld (*1943 in Santiago de Chile, Chile - †2020 in Santiago de Chile, Chile) ist vor allem für ihre Arbeiten in den Bereichen Druckgrafik, Videokunst und sozial engagierte Kunstpraxis bekannt. Rosenfeld setzt sich in ihren Arbeiten mit Fragen des Raums und der politischen Handlungsfähigkeit sowie den politischen Machenschaften in der chilenischen Gesellschaft auseinander.
Warsan Shire
Warsan Shire (*1988 in Nairobi, Kenia) ist eine somalisch-britische Schriftstellerin und Poetin, die in Kenia geboren und in London aufgewachsen ist. Mit ihren Textes schafft es Shire schonungslos und zugleich wunderschön über und für marginalisierte Menschen wie Einwander*innen, Flüchtlinge oder andere Randgruppen, die sonst nicht gehört werden, zu schreiben. In ihren Texten verarbeitet sie sowohl ihre eigenen Erfahrungen als auch Erfahrungen von Menschen, denen sie nahe steht.
Virginia Woolf
Virginia Woolf (*1882 in London, England - †1941 in Rodmell, England ) ist eine der bedeutendsten Schriftstellerinnen, Kritikerinnen und feministischen Denkerinnen der Moderne. In ihren Werken befasste sich Woolf überwiegend mit dem menschlichen Bewusstsein und der Psyche, welche sie zu ergründen versuchte. Ein weiteres zentrales Thema war die kritische Auseinandersetzung mit der gesellschaftlichen Rolle der Frau und dem Patriarchat, was Woolf zu einer wesentlichen Figur des Feminismus macht. Im Laufe ihres Lebens veröffentlichte sie über 25 Romane und Essays.