Die Lage ist undurchsichtig und bewaffnete Auseinandersetzungen können jederzeit wieder aufflammen.
Der Journalist und Nahost-Experte Markus Schauta bereiste als freier Journalist (zuletzt im Februar 2025) Syrien, wo er nach dem Regimewechsel auch einen Lokalaugenschein in den Foltergefängnissen Assads machen konnte. Während seines Aufenthaltes führte er Gespräche mit Vertretern verschiedener ethisch-religiöser und politisch-militärisch aktiver Gruppierungen und konnte so Eindrücke eines multiethnischen und vom Krieg gezeichneten Landes sammeln, das zerrissen und dennoch geeint in der Hoffnung auf eine bessere Zukunft ist.
Wie dieses „neue Syrien“ aussehen könnte und wer es regieren soll, dabei gehen die Meinungen und Interessen diametral auseinander und stellen auch die neuen, selbsternannten Machthaber sowie die internationale Staatengemeinschaft vor große Herausforderungen. Davon zeugen die Aufstände von Anhängern des gestürzten Regimes in den vergangenen Wochen in der Küstenregion Latakia, bei denen an die 1.000 Menschen getötet wurden, darunter viele alawitische Zivilisten.
In seiner Keynote wird Markus Schauta zunächst die Ereignisse in Syrien – beginnend im Dezember 2024 – analysieren: Warum konnte das Assad-Regime so schnell in sich zusammenbrechen? Wer sind die neuen Machthaber? Vor welchen Herausforderungen steht Syrien jetzt? Was soll und kann die internationale Gemeinschaft/EU tun? Anschließend gibt es die Möglichkeit Fragen zu beantworten.
Markus Schauta, geboren 1976 in St. Veit an der Glan, studierte Geschichte, Archäologie und Religionswissenschaft mit Schwerpunkt Islam. Seit 2011 berichtet er als freier Journalist aus dem Nahen Osten. Seine Reportagen, Kommentare und Interviews erscheinen in deutschsprachigen Zeitungen und Magazinen. Im Dezember 2015 erhielt er für seine Reportage “Kairos kleine Freiheiten” den Dr. Karl Renner Publizistikpreis. 2023 erhielt er für seine Recherchen über die Religionsgemeinschaft der Ahmadiyya das Projektstipendium Journalismus der Literar Mechana.
WANN: Mi, 09.04.2025, 19:00 Uhr
WO: Afro-Asiatisches Institut Graz, Leechgasse 24, 8010 Graz (Vortragssaal, 1. Stock)