Mondo Cane ist ein italienischer Dokumentarfilm aus dem Jahr 1962, der zum Subgenre der „Weltfilme“ gehört. Der Film, der sich auf die Bräuche und Traditionen verschiedener Kulturen konzentriert, wurde während des italienischen Wirtschaftswunders (miracolo economico italiano) veröffentlicht und verstand sich als ein Fenster zur Welt. Er ermöglichte es den ZuschauerInnen, „virtuell“ in abgelegene und unerforschte Gegenden zu reisen, während sie bequem in ihren Wohnzimmern blieben.
Diese Art von Dokumentarfilmen wurde oft dafür kritisiert, die grotesken und makabren Aspekte der dargestellten Kulturen übermäßig zu betonen. Während sie Neugierde weckten, erzeugten sie gleichzeitig auch Distanz und Angst. Die extreme Dramatisierung, verbunden mit einem Mangel an Empathie gegenüber den dargestellten Menschen, verstärkte beim Publikum ein Gefühl der Sicherheit und Überlegenheit, was die Distanz zwischen den ZuschauerInnen und den gezeigten Orten vergrößerte.
Die Werke in der Ausstellung behandeln verschiedene Themen und Medien und stammen aus unterschiedlichen Kontinenten. Was alle KünstlerInnen gemeinsam haben, ist das Bedürfnis, eine Geschichte zu erzählen. Im Gegensatz zum Film von 1962 zielen die hier gezeigten KünstlerInnen darauf ab, eine empathische Brücke zum Publikum zu schlagen. Die dargestellten Orte wirken nicht länger fern, und das anfängliche Gefühl der Fremdheit löst sich auf. Die Werke laden das Publikum ein, mit neuen Augen zu betrachten, Distanzen zu überwinden und sich mit dem vertraut zu machen, was zunächst fremd erscheint. In diesem Prozess verschwinden Unsicherheiten und Ängste, während eine tiefere Verbindung zum „Anderen“ entsteht.
mit Kunstwerken von:
Wendimagegn Belete
Ryts Monet
Melissa Peritore
Lisl Ponger
Mileta Prodanović
AUSSTELLUNGSDAUER: MI, 12.03.2025 bis FR, 09.05.2025, tgl. 9:00–20:00 Uhr