Ethik des Friedens: Vortragsreihe Oktober 2022 - Jänner 2023
In der Mannigfaltigkeit der Stimmen und Ansätze zeichnet sich das Bild einer überdeutlichen Mehrheit in Europa, die sich den Frieden wünscht, doch weder den Weg zu ihm noch die Mittel, die es für ihn braucht, damit wieder Friede herrscht, eindeutig benennen kann. Nicht zuletzt hat die Unklarheit, die die Auseinandersetzung um den Frieden begleitet, wohl auch mit dem strapazierten Begriff selbst zu tun, wie Valentin Zsifkovits es ihm etwa attestiert: "Der Friedensbegriff teilt das Schicksal aller wertintensiven Begriffe".
In der Ringvorlesung „Ethik des Friedens“ soll der Friede, was ihn ausmacht und was es braucht, damit er zustande kommen kann, zum Thema werden. Dabei werden sozialethische, theologische, juristische und soziologische Perspektiven von nationalen und internationalen Referenten auf den Frieden entworfen, die nach ihm in unterschiedlichster Hinsicht fragen und die Weite des Friedensbegriffs einzuholen versuchen.
Über die einzelnen Forschungsfelder und -fragen hinaus wirft die Ringvorlesung die Frage nach einer Ethik des Friedens auf, die das Tun und Handeln, das Herstellung und Bewahrung von Frieden verlangt, kritisch bedenkt. Gibt es Tugenden, die es für den Frieden braucht? Welchen Eigenwert und -macht kann der Friede haben – in begrifflicher wie in gesellschaftlicher und politischer Hinsicht? Wie verändert sich die Sicht auf den Frieden, wenn globale und internationale Relationen einbezogen werden?
Die Vortragsreihe findet im Rahmen der Lehrveranstaltung „Spezialfragen Ethik und Gesellschaftslehre: Ethik des Friedens“ von Herrn Prof. Dr. Thomas Gremsl und in Kooperation mit dem Afro-Asiatischen Institut Graz sowie der Katholischen Hochschulgemeinde Graz statt.