Veranstaltungsreihe: Ethik des Friedens
Wir wissen, es genügt nicht, den Frieden zu beschwören, Frieden, Frieden zu schreien, wenn es keinen Frieden gibt. „Der Friedensbegriff teilt das Schicksal aller wertintensiven Begriffe.“ attestiert Valentin Zsifkovits diesem wahrlich strapazierten Begriff. Einmal wird er allzu leicht als „Sammelname“ für alles Schöne, Gute und Wertvolle verwendet, wodurch er zum „Wald-und-Wiesen“-Begriff, zum Catch-all-Begriff herabsinkt und hinsichtlich seiner Praktikabilität und Operationalität fast unbrauchbar wird. Das andere Mal wird er oft als Leerformel bzw. Worthülse mit unterschiedlichem, ja gegenteiligem Inhalt gefüllt. Wertintensive Begriffe wie etwa Frieden versuchen eben, Uranaliegen des Menschen auszudrücken, die in ihrer Komplexität nicht so leicht in einen durch Abstraktion gewonnenen Begriff einzufangen sind. Um den Gefahren einer Entwertung des Friedensbegriffs einigermaßen vorzubeugen, scheint folgendes wichtig zu sein: Die Abgrenzung und Differenzierung des Friedensbegriffs in dem Sinn, dass darin einerseits der Dynamik individueller menschlicher Existenz in ihrer sozialen, nationalen und internationalen Dimension Rechnung getragen wird, auf der anderen Seite aber in dieser Abgrenzung und Differenzierung eine Widersprüchlichkeit des Begriffs vermieden wird. Die Zugänge und verschiedenen Bereiche dieses großen Themenfeldes sollen neben den sozialethischen Inputs des Instituts für Ethik und Gesellschaftslehre durch nationale und internationale Gastvortragende aus unterschiedlichen Wissenschaftsdisziplinen erörtert und debattiert werden.
An die Lehrveranstaltung von Prof. Dr. Thomas Gremsl (Institut für Ethik und Gesellschaftslehre) ist auch eine öffentliche Vortagsreihe in Kooperation mit dem Afro-Asiatischen Institut Graz (AAI) sowie der Katholischen Hochschulgemeinde Graz (KHG) gekoppelt.
Öffentliche Termine:
13.10.2022, 18:00-21:00 Uhr
Quartier Leech, Vortragssaal, Leechgasse 24
Podiumsdiskussion „Macht des Friedens“ mit Dr. Julia Strasheim (Stv. Geschäftsführerin und Programmleiterin Europa und internationale Politik, Bundeskanzler Helmut Schmidt Stiftung, Hamburg und Prof. Thomas Gremsl (Univ-Prof. für Ethik & Gesellschaftslehre an der Karl--Franzens-Universität Graz) Ort: KHG/Quartier Leech, Veranstaltungssaal [1. Stock] Leechgasse 24, 8010 Graz
Di 18.10.2022, 15:15-16:45
HS 47.11 (Jon Sobrino) (0047010028)
Gastvortrag Prof. Dr. Leopold Neuhold: „Grundlagen einer Ethik des Friedens“
Mi 16.11.2022, 15:15-16:45
HS 47.01 (Regilind und Irmingard von Admont) (0047EG0058)
Gastvortrag MMag. Dr. Maximilian Lakitsch (Frieden- und Konfliktforscher; REWI-Fakultät Graz): „Die Friedensverantwortung der internationalen Staatengemeinschaft: Von Utopien, Katastrophen und Hoffnung“
Mo, 21.11.2022, 17:00-18:30
HS 47.11 (Jon Sobrino) (0047010028)
Gastvortrag: Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Palaver (Institut für Systematische Theologie, Universität Innsbruck): Gerechter Friede als globale Aufgabe: "Kollektive Sicherheit und Gewaltfreiheit aus der Sicht christlicher Friedensethik"
Di, 29.11.2022, 15:15-16:45
HS 47.11 (Jon Sobrino) (0047010028)
Gastvortrag: Dr.in Dr.in h.c. Daniela Camhy (Institut für Kinderphilosophie Graz): „Ethische Überlegungen zu Wissen und Verantwortung“
Di, 10.01.2023, 15:15-16:45
Quartier-Leech, Leechgasse 24, 8010 Graz, Vortragssaal, 1. Stock
Gastvortrag: Militärbischof Dr. Werner Freistetter
Mi, 18.01.2023, 18:00-19:30
HS 47.11 (Jon Sobrino) (0047010028)
Anmerkung: Gastvortrag von Univ.-Prof.in Dr.in Angela Kallhoff (Professur für Ethik mit besonderer Berücksichtigung von angewandter Ethik an der Universität Wien): "Klimagerechtigkeit: Grundlegend für den politischen Frieden?"
Di, 24.01.2023, 15:15-16:45
HS 47.11 (Jon Sobrino) (0047010028)
Prof. Dr. Peter Kirchschläger (Institut für Sozialethik, Universität Luzern; sowie beratender Experte in ethischen Fragen für int. Organisationen wie bspw. UN, UNESCO, OSZE, EU, Europarat): "Menschenrechte und Frieden"