The charm of city
Während ihres dreimonatigen Artist in Residency-Aufenthalts in Graz ließ sich die Fotografin ganz im Sinne der Baudelair´schen Beschreibung des Flanierens zu Fuß durch die fremde Stadt treiben, um sie durch ihre Beobachtungen kennenzulernen.
So wie in einem vorherigem Projekt von Azam Shadpour, lag der Fokus auf dem, was ihr unbekannt war, was dadurch ihre Neugierde weckte. Sie suchte nach Bildmotiven, die ihr – im Vergleich zu ihrer Stadt Teheran – völlig absurd und fremd erschienen, zugleich jedoch für Grazer*innen als gänzlich normales und dadurch gleichsam beinahe unsichtbares Image erschienen.
Was ihr schlussendlich bei ihren Streifzügen durch Graz ins Auge fiel, waren diese rot-weiß gestreiften Plastikbänder, die sich an vielen Ecken finden ließen und die sie mit ihrer Farbwahl an die österreichische Flagge erinnerten.
Diese Plastikbänder, die – trotz ihrer eigenen Verletzlichkeit – als physische und visuelle Barrieren der Gefahrenwarnung und Abgrenzung eingesetzt werden, sind zum Hauptthema ihres Grazer Flanierens geworden.
Durch die Kombination von jeweils zwei Fotos (eines, das eine Stadt mit einem gemächlichen Rhythmus und voller Stille zeigt und ein zweites Foto, das die rot-weißen urbanen Installationen dokumentiert) ergibt sich eine neue Sicht der Betrachter*innen auf die Stadt.
Die Teheraner Fotografin Azam Shadpour ist von November 2021 bis Jänner 2022 Styria-Artist-in-Residency-Stipendiatin des Landes Steiermark und wird dabei vom Verein XENOS betreut.