Saras Stunde
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Lesung und Gespräch anlässlich des Internationalen Frauentages
Eine mutige Frau in Saudi-Arabien kämpft um ihre Freiheit, sie stellt sich gegen Scheinheiligkeit und Gewalt. Der neueste Roman von Najem Wali ist ein Tabubruch in einer Gesellschaft von Superreichen, die absurder und verdorbener nicht sein könnte.
Sara, Mitte zwanzig, steht am Krankenbett ihres Onkels, dem Chef der »Behörde für die Verbreitung der Tugendhaftigkeit und der Verhinderung von Lastern«, ein Salafist, der zum Heiligen Krieg aufruft und junge Bräute an Dschihadisten vermittelt. Er hat Saras Leben zerstört, nun ist sie aus der Verbannung in London zurück und sinnt auf Gerechtigkeit.
Najem Wali erzählt von einer neuen, rebellischen Generation, die sich der Korruption und Gewalt in einer scheinheiligen Gesellschaft widersetzt.
Najem Wali, 1956 im irakischen Basra geboren, flüchtete 1980 nach Ausbruch des Iran-Irak-Kriegs nach Deutschland, er lebt jetzt als freier Autor und Journalist in Berlin. Lange Zeit war er Kulturkorrespondent der bedeutendsten arabischen Tageszeitung Al-Hayat, er schreibt u. a. regelmäßig für die Süddeutsche Zeitung, die Neue Zürcher Zeitung und Die Zeit. Bei Hanser erschienen zuletzt sein Roman Bagdad Marlboro (2014), für den er mit dem Bruno-Kreisky-Preis ausgezeichnet wurde, sowie Bagdad-Erinnerungen an eine Weltstadt (2015). Von 2016 bis 2017 war er Stadtschreiber in Graz.
Moderation: Imogena Doderer, Kulturredaktion ORF
Interpretation der deutschen Texte: Ninja Reichert
Wann: Donnerstag, 8. März 2018, 19:00 Uhr
Wo: Afro-Asiatisches Institut Graz, Leechgasse 24, 8010 Graz
Eine Veranstaltung des Afro-Asiatischen Instituts Graz in Kooperation mit ETC - Europäisches Trainings- und Forschungszentrum für Menschenrechte und Demokratie, Kulturvermittlung Steiermark, Kunstuniversität Graz - Zentrum für Genderforschung und MigrantInnenbeirat der Stadt Graz.