MENSCHEN IN BEWEGUNG - Alte und Neue Völkerwanderungen?

Migration als Dauerbrenner in den Medien und als Gegenstand des aktuellen politischen Diskurses beherrscht nicht nur seit mehreren Jahren das öffentliche Interesse, sondern präsentiert sich zunehmend als Zerreißprobe für das Projekt Europa. Rasch sind dabei Begriffe wie „Überfremdung“, „Identitätsverlust“ und „Völkerwanderung“ zur Hand, um ein komplexes Thema auf einen scheinbar ebenso einfachen wie allgemein verständlichen Nenner zu bringen. Die Konnotationen sind dabei in erster Linie negativ und künden vom Untergang der eigenen Welt und Kultur. So wie gemeinhin Rom unter dem Ansturm der Barbaren kollabierte, vermeinen Apologeten der „westlichen Wertegemeinschaft“ in der aktuellen „Völkerwanderung“ den Anfang vom Ende der Zivilisation zu erkennen. Fragen nach spätantiken „Balkanrouten“, dichten Grenzen und gelungenen wie gescheiterten Integrationsmodellen sollen in der Diskussion im Spannungsfeld zwischen Geschichts- und Politikwissenschaft ausgeleuchtet werden. Lassen sich das 21. und das 5./6. Jahrhundert sowie das Imperium Romanum und die Europäische Union tatsächlich miteinander in Beziehung setzen? Lassen sich Handlungsanweisungen oder Lösungsmöglichkeiten aus der Welt von gestern in das Heute übersetzen? Wie tauglich ist der in aktuellen Publikationen strapazierte Begriff der „Neuen Völkerwanderung“ tatsächlich für die Situation unserer Tage?
Am Podium:
- Florian Bieber,
Politikwissenschafter - Herwig Wolfram,
Historiker - Johannes Gießauf,
Moderation
Wann: Dienstag, 13. März 2018 | 19:00 Uhr
Wo: RESOWI-Zentrum, Bauteil C, Hörsaal 15.03 Universitätsstraße 15, 8010 Graz
Um Anmeldung wird gebeten:
Mail: andrea.penz@uni-graz.at
Telefon: 0316/380-2203
Der Eintritt ist frei!
Eine Veranstaltung der 7. fakultät in Kooperation mit dem Afro-Asiatischen Institut Graz.